Die Entstehungsgeschichte der Kirche St. Hedwig in Nochen
Durch die Vertreibung der christlichen Bevölkerung aus den heimatlichen deutschen Ostprovinzen und die folgenden Einweisungen in die oft ländlichen Gebiete Westdeutschlands entstanden Engpässe der hiesigen Pfarrämter und Gotteshäuser. In Notzeiten, wie nach dem Krieg, haben die Menschen immer das Bedürfnis sich Trost und Geborgenheit in den Kirchen zu suchen. So kam der Gedanke in der Kirchengemeinde St. Johann Baptist in Gimborn auf, wozu der Bereich Gelpetal-Hülsenbusch gehört, für diese Menschen zu sorgen. Herr Pastor Botzlar sowie der Kirchenvorstand erwarben ein Grundstück im Gelpetal in zentraler Lage. Aus Schenkungen bekamen sie eine ausgediente Baracke, einige Bänke und ein Altärchen; alles wurde in Eigenleistung geschaffen. Somit konnten die Katholiken von Hülsenbusch bis Neuremscheid jeden Sonn- und Feiertag an einem Gottesdienst teilnehmen und waren glücklich wieder eine Gemeinschaft zu sein.
Ende der 1950er Jahre erfolgte der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland, was auch die Kirchengemeinden spürten. Infolgedessen hatten diese wieder Mittel, um neue Gotteshäuser zu bauen. Da der Diözese bekannt war, dass im Gelpetal eine Religionsgrenze bestand, war sie bereit, gerade hier etwas zu tun.
Obwohl das Grundstück mit der Baracke in zentraler Lage war, erschien der Standort nicht als so gut, weil die damaligen Nachbarn das Glockengeläut gestört hätte: also kam der heutige Platz in Frage. Der Baugrund lag in einer Mulde, was natürlich für die Fundierung aufwendiger war. Auf vielen Säulen wurde ein Fundament aufgebracht, auf dem das Gotteshaus steht. Im Dezember 1962 begann die hiesige Baufirma Fritz Heuser mit dem Bau. Die Firma bekam den Auftrag, da das ganze Vorhaben in Bruchstein ausgeführt werden sollte und sie über eine Anzahl von versierten Bruchsteinmaurern verfügte. Außer dem Kirchenraum sollten ein Glockenturm, eine Sakristei, ein Gemeinschaftsraum und eine Hausmeisterwohnung erstellt werden. Die burgähnliche Gestaltung mit dem frei schwebenden Dach, was durch das rund umlaufende Fensterband unter dem Dach betont wird, ist eine imposante Architektur. Der Kirchenraum ist durch das Fensterband sehr gut ausgeleuchtet. Außer dem Altar musste die Gemeinde für die Innenausstattung selbst sorgen: Bänke usw.
Die Weihe erfolgte zum Namenstag von St. Hedwig am 16.10.66. Die Weihe vollzog Herr Weihbischof Cleven aus Köln. So war die Gemeinde froh, ein schönes Gotteshaus zu haben. Da St. Hedwig eine Filialkirche ist, gab es nur am Samstag um 16.30 Uhr einen Gottesdienst, der jedoch durch die günstige Uhrzeit sehr gerne auch von Mitgliedern aus den Nachbargemeinden besucht wurde.
Mit der Zeit wurde das Gotteshaus durch zahlreiche Spenden verschönert. Hinzu kam ein Beichtstuhl, eine Orgel, ein Keramikgnadenbild der hl. Hedwig, die Polsterung der Bänke, Altarteppiche, sogar eine Orgelempore sowie ein Altarkreuz wurden eingebaut, was den Kirchenraum positiv gestaltete. So möge dieses Gotteshaus noch lange ein religiöser Mittelpunkt bleiben.