1. Geschichte der Vorgängerkirchen und der Pfarrgemeinde
Die erste urkundliche Erwähnung von Gimborn finden wir in einer Urkunde des St. Gereon Stiftes zu Köln aus dem Jahre 1180. Die Urkunde erwähnt einen Hof der Salz und Hühner nach St. Gereon liefern muss. 1223/24 werden Kirchen und Güter erwähnt u.a. auch Gimborn. Die vom König belehnten Grundherren der Franken waren schon in früher Siedlungszeit verpflichtet für ihre Untertanen bzw. bäuerlichen Siedler Eigenkirchen, die dem Besitzer des Grund und Boden verblieben, zu errichten. Gimborns Kirche war so eine Eigenkirche. Alle Rechte lagen bis in jüngster Zeit bei den Inhabern des ritterlichen Hauses Gimborn.
An der Stelle an der die heutige Pfarrkirche steht, hat schon vor vielen Jahrhunderten ein Gotteshaus gestanden. Die alte Kirche, die gleichzeitig auch Schlosskapelle war, war ein gedrungener Bau mit einem romanischen Westturm, gotisch veränderten Chor und Langhaus.
Die alte Kirche besaß laut alten Aufzeichnungen fünf Altäre und eine Gerkammer. Wir können somit davon ausgehen, dass diese Kirche eine Wehrkirche war. Dafür spricht auch die typische Bauweise. Die Kirche wurde an einem Steilhang errichtet. Um die Kirche befand sich der Friedhof, der von einer Mauer umgeben war. Der Turm befand sich an der Straße von Gimborn nach Wipperfürth. Heute ist diese Straße nur noch als Weg über den Friedhof zu erkennen. Im Baustil ähnelt sie der Wehrkirche in Müllenbach (urk. 1174).
Gimborn war seit dem Jahre 1536 eigene Pfarrei. In diesem Jahr trennten sich die Schlosskapelle und der Kaplan von Gimborn von der Mutterkirche in Gummersbach. Mit der Selbstständigkeit der Pfarre Gimborn musste der Lebensunterhalt des Pfarrers auf eine andere Grundlage gestellt werden. Dieses wurde ermöglicht durch die Schenkung eines Gutes in Gimborn durch den Schlossherrn.
1539 kam es zu einem Tausch. Gegen das Gut in Gimborn, die Schmitte genannt, erhielt der Pfarrer von Gimborn das Gut Wiedenhof (=Pfarrgut) in Unterboinghausen. Bis zum Jahre 1851 blieb diese Gut der Wohnsitz des Pfarrers. In diesem Jahr schenkte der damalige Patronatsherr und Besitzer von Gimborn Cajus Graf Stolberg zu Stolberg ein Grundstück an der Straße nach Pentinghausen der katholischen Kirche. Dort wurde das neue Pfarrhaus errichtet.
2. Bau der heutigen Johanneskirche
Die heutige Kirche ist ein Neubau aus dem Jahre 1867. Sie ist im gotischen Stil errichtet worden. Der Entwurf stammt vom dem weit bekannten Vincenz Stratz von der Kölner Dombauhütte, der auch die größte Kirche Österreichs nämlich den Linzer Dom gebaut hat. Errichtet wurde sie von dem Maurermeister Hans Knoche aus Erlinghagen. Die Baukosten betrugen damals 15.300 Taler. Beharrlicher Förderer dieses Baus war der damalige Pfarrer Theodor Susen. Die neue Kirche ist genau wie die alte Schlosskapelle dem Heiligen Johannes Baptist geweiht. Die Verehrung des Heiligen Johannes ist sehr alt. Das Kirchenpatrozinium des Heiligen Johannes erinnert an die Zweckbestimmung als Taufkirche und bestätigt damit das hohe Alter der Kirchengemeinde.
Die neue Kirche besteht aus einer dreischiffigen, vierjochig gewölbten Halle mit vorgelagertem Westturm, eingezogenen dreiseitigem Chor mit Dachreiter und niedrigen Sakristeianbauten. Die Kirche hat ein Quadermauerwerk aus Grauwacke und Dachflächen aus Moselschiefer. Ihr schönster Schmuck sind die schlanken Säulen aus schwarzem, schwedischem Granit.
3. Ausstattung
Ein Teil der Ausstattung stammt aus der alten Schlosskapelle. Der Hochaltar, die zwei Nebenaltäre, die Orgel mit dreiteiligem Prospekt, Gestühl, Beichtstuhl und Kronleuchter stammen aus der Erbauerzeit. Zelebrationsaltar, Ambo und Kreuzweg befinden sich erst seit der Renovierung 2009 in der Kirche.